SNF bewilligt Gelder für unser Projekt zum Thema «Krisenerprobtes Stakeholdermanagement»

Die Pleite der Investment-Bank Lehman Brothers, der Fall Schlecker, aber auch die jüngsten Entwicklungen um «Stakeholder-Mapping» bei Monsanto und das «CS-Krimi» sorgten nicht nur für ordentlich Schlagzeilen. Sie zeigen eindrücklich, dass Beziehungen zwischen Unternehmen und ihren Stakeholdern vielerorts durch Schwierigkeiten gekennzeichnet sind. Die Auswirkungen solch «schwieriger» Beziehungen spüren nicht nur Aktionäre, sondern auch Zulieferer, Kunden und Mitarbeitende am eigenen Leib. Verringerte Unternehmensleistung, fallende Aktienkurse, hohe Transaktionskosten, Ausgrenzung und Stigmatisierung bis hin zu heftigen und scheinbar unlösbaren Konflikten. Auf der anderen Seite ist aber auch klar: Das Stakeholder-Netzwerk aufgeben ist keine Option! Schlecker brauchte seine Mitarbeitenden und auch Lehman-Brothers wussten um die Treiber ihres Aktienkurses.
Die Frage, die sich stellt, ist also: Wie kann es Organisationen gelingen, schwierige Stakeholder-Beziehungen wieder ins Positive zu wenden?
Prof. Dr. Antoinette Weibel und Prof. Dr. Sybille Sachs geben im Rahmen eines vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) geförderten Forschungsprojektes Antworten auf diese und weitere Fragen um das Thema «Krisenerprobtes Stakeholdermanagement». Das Projekt ist für insgesamt 4 Jahre angedacht und durchläuft mehrere Phasen. Mit dem Projektstart in 2017 setzte die erste Phase des Projektes ein. Hier wurden die Grundlagen für ein Sounding-Board mit Experten gelegt, um die (Zwischen-)Ergebnisse kontinuierlich einem Lackmustest der Praxis zu unterziehen.
In Phase 2 führten wir eine schweizweite Benchmarking-Studie zu den unterschiedlichen Stakeholder-Beziehungen und Stakeholder-Engagement Praktiken durch. Mit diesem Schritt generierten wir neue Erkenntnisse darüber, wie es mit der Stakeholder-Beziehungspflege aktuell bestellt ist, und welche Stakeholder-Engagement Praktiken besonderen Einsatz in der Praxis finden.
In Phase 3 führen wir nun Fallstudien durch, um die Dynamiken der schwierigen Beziehungen mit Stakeholdern zu eruieren. Ein wichtiger Beitrag dieser Phase ist die Identifikation von weiteren Stakeholder-Engagement Praktiken, um diese Beziehungen besser zu handhaben.
Mit diesem Koffer an Wissen und Einblicken in die Entstehungsprozesse und Dynamiken von schwierigen Stakeholder-Beziehungen geht es in der letzten Projektphase nun darum, evidenzbasiert und quasi-experimentell zu testen, welche der identifizierten Treiber, Kontextfaktoren und Outcomes Stakeholder-Beziehungen am stärksten prägen, und welche Konsequenzen dies für die Unternehmen hat.
Besuchen Sie uns weiterhin auf unserer Homepage, wir werden Sie über unsere Ergebnisse regelmässig auf dem Laufenden halten!